Im vergangen Jahr wurden im Wissenschaftsbarometer 2020 vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie auch die daraus resultierenden Veränderungen in der Wahrnehmung von Wissenschaft und Forschung thematisiert. Aufgrund der Relevanz des Themas gab es zudem zwei zusätzliche Erhebungen im Rahmen eines „Corona Spezial“. Es zeigte sich: Das Vertrauen der Bevölkerung in Wissenschaft und Forschung ist hoch – auch in Krisenzeiten.
Ein Thema, das in den vergangenen eineinhalb Jahren in der öffentlichen Debatte auch stark diskutiert wurde, ist das Verhältnis von Wissenschaft und Politik. Das Wissenschaftsbarometer 2021 fragt daher ebenfalls nach den Einstellungen und Meinungen der Menschen zu Fragen und Prozessen wissenschaftlicher Politikberatung.
Das im Kontext der Corona-Pandemie gestiegene Vertrauen in Wissenschaft und Forschung (2020: 60 %, 2019: 46 %, 2018: 54 %, 2017: 50 %) ist mit 61 Prozent ähnlich hoch im Vergleich zur Erhebung im November 2020. Nur in den beiden Erhebungen im Rahmen des „Corona-Spezial“ im April und Mai 2020 zeigten sich mit 73 % und 66 % höhere Werte für das öffentliche Wissenschaftsvertrauen.
Mit dem hohen Vertrauen in Wissenschaft und Forschung geht auch ein Wunsch nach einer wissenschaftlichen Basis politischer Entscheidungen einher: Mehr als zwei Drittel der Befragten (69 %) sind der Ansicht, dass politische Entscheidungen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen sollten. 75 Prozent finden zudem, dass die Wissenschaft öffentlich Stellung beziehen sollten, wenn politische Entscheidungen wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht berücksichtigen.
Mit dem Wissenschaftsbarometer ermittelt Wissenschaft im Dialog seit 2014 regelmäßig in bevölkerungsrepräsentativen Umfragen die Einstellungen der Bevölkerung zu Wissenschaft und Forschung. Wie ist es um das Vertrauen in die Wissenschaft bestellt? Welche gesellschaftliche Rolle spielen Wissenschaft und Forschung in den Augen der Bürger*innen? Wie groß ist das Interesse an wissenschaftlichen Themen und welche Kanäle nutzen die Menschen, um sich zu informieren?
Am 11. November 2021 fand die digitale Ergebnispräsentation zum Wissenschaftsbarometer 2021 statt. Ricarda Ziegler, Projektleiterin Wissenschaftsbarometer, Markus Weißkopf, Geschäftsführer von Wissenschaft im Dialog sowie Prof. Dr. Mike S. Schäfer, Professor für Wissenschaftskommunikation an der Universität Zürich und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Wissenschaftsbarometers, präsentierten im Livestream die Ergebnisse und diskutierten die sich daraus ergebenden Implikationen für die Wissenschaftskommunikation.
Die Aufzeichnung des Livestreams ist auf Youtube verfügbar.
Die Ergebnisse im Überblick und weitere Informationen zum Wissenschaftsbarometer 2021 finden Sie unter: https://www.wissenschaft-im-dialog.de/projekte/wissenschaftsbarometer/wissenschaftsbarometer-2021/