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Wie kann der Berufs­ein­stieg für Natur­wis­sen­schaft­ler im Trans­fer gelingen?

Best Prac­ti­ce – Quer­ein­stieg als Patent- und Innovationsmanager/ Transfermanager

Um einen Weg auf­zu­zei­gen, baten wir Herrn M.Sc. Jan Axel Schlei­cher zum Gespräch. Im Lau­fe des Stu­di­ums „Bio­che­mie“ und Bio­tech­ni­sche Che­mie“ jobb­te er in einer Patent­an­walts­kanz­lei und schloss die Aus­bil­dung zum Patent­re­fe­rent in der PATON­aka­de­mie ab. Heu­te ist er Lei­ter des Teams Patent­ma­nage­ment Thü­rin­ger Hochschulen.

 

Was haben Sie studiert?

Ich habe in Ulm das Bache­lor­stu­di­um „Bio­che­mie“ und in Ilmen­au das Mas­ter­stu­di­um „Bio­tech­ni­sche Che­mie“ abge­schlos­sen. Das Stu­di­um in Ulm hat mir gut gefal­len. Wäh­rend des Bache­lor-Stu­di­ums absol­vier­te ich ein mehr­mo­na­ti­ges Prak­ti­kum in einer Patent­an­walts­kanz­lei in Erfurt mit tech­ni­schem Schwer­punkt. Wäh­rend die­ser Zeit ent­stand in Ilmen­au der Mas­ter­stu­di­en­gang Bio­tech­ni­sche Che­mie. Der Stu­di­en­gang hat mich unter ande­rem wegen sei­nen Modu­len im Bereich der Mikro- und Nano­sys­tem­tech­no­lo­gie fasziniert.

Wann kamen Sie das ers­te Mal mit dem gewerb­li­chen Rechts­schutz in Berührung?

Mit dem gewerb­li­chen Recht­schutz hat­te ich seit mei­ner Kind­heit zu tun (lacht). Mein Vater war Patent­re­fe­rent in der Patent­ab­tei­lung einer grö­ße­ren Fir­ma. So bekam ich aus Erzäh­lun­gen von mei­nen Eltern schon früh mit, was es heißt, mit den Erfin­dern über neue Ent­wick­lun­gen zu dis­ku­tie­ren und mit Patent­an­wäl­ten nutz­ba­re Paten­te dar­aus zu machen. Auch wie wich­tig Geheim­hal­tung für die­sen Beruf ist, schärf­ten sie mir ein.

Etwas kon­kre­ter wur­de es bei mei­nem Prak­ti­kum in einer Patent­an­walts­kanz­lei in Erfurt vor dem Stu­di­um. An mei­ne ers­te Auf­ga­be, die wich­tigs­ten Punk­te aus einer Patent­an­mel­dung her­aus­zu­su­chen, erin­ne­re ich mich noch genau. Das Fach­wort „Merk­mals­ana­ly­se“ lern­te ich erst spä­ter kennen.

Wäh­rend des Bache­lor-Stu­di­ums habe ich noch ein­mal in der Kanz­lei ein Prak­ti­kum absol­viert, dies­mal über meh­re­re Mona­te. Im Anschluss an das Prak­ti­kum habe ich dort immer wie­der neben dem Stu­di­um gear­bei­tet und so eini­ges zum Patent­recht und Patent­ver­fah­ren mit­be­kom­men. Aber ich hat­te auch den Wunsch, die­ses Wis­sen sys­te­ma­tisch zu vertiefen.

Da kamen die Ange­bo­te des PATON ja genau rich­tig! Oder?


Das PATON | Lan­des­pa­tent­zen­trum Thü­rin­gen ist eine Ein­rich­tung des Lan­des Thü­rin­gen an der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Ilmen­au mit der Auf­ga­be, alle Pro­zes­se des gewerb­li­chen Rechts­schut­zes von der Idee bis zur Inno­va­ti­on kom­pe­tent, schnell und aktiv vor­an­zu­trei­ben. Vom Deut­schen Patent­amt als  offi­zi­el­les Patent­in­for­ma­ti­ons­zen­trum aner­kannt, infor­miert PATON Erfin­der und am gewerb­li­chen Rechts­schutz Inter­es­sier­te zu allen Fra­gen in die­sem Zusam­men­hang. Seit 1999 ist PATON die offi­zi­el­le Patent­aus­le­ge­stel­le des DPMA und dazu berech­tigt, Schutz­rech­te entgegenzunehmen.

Ja, im Mas­ter­stu­di­um in Ilmen­au wur­de ich auf die Ange­bo­te des PATON auf­merk­sam. Zunächst in Form von Vor­le­sun­gen rund um Lite­ra­tur – und Patent­re­cher­che. Danach habe ich mit der berufs­be­glei­ten­den Wei­ter­bil­dung zum Patentingenieur/Patentmanager in der PATON­aka­de­mie begon­nen. Die­se rich­tet sich haupt­säch­lich an Mit­ar­bei­ter in Patent­ab­tei­lun­gen und Patent­be­auf­trag­te in Fir­men sowie wis­sen­schaft­li­chen Ein­rich­tun­gen. Aber es gibt ein Kon­tin­gent mit ver­rin­ger­tem Preis für Stu­die­ren­de der TU Ilmen­au, die schon wäh­rend des Stu­di­ums auf die­sem Gebiet Spe­zi­al­wis­sen erwer­ben wol­len. Das fand ich gut.


Die PATON­aka­de­mie bie­tet jedes Jahr mehr als 40 ver­schie­de­ne Semi­na­re als Tages- oder Halb­ta­ges­se­mi­na­re zu fol­gen­den The­men­fel­dern an:
·         Patent‑, Mar­ken- und Designrecht
·         Patent­in­for­ma­ti­on / Patentdokumentation
·         Recher­che
·         IP-Manage­ment
Die­se kön­nen als Ein­zel­se­mi­na­re oder im Rah­men einer berufs­be­glei­ten­den Wei­ter­bil­dung zum Patentingenieur/Patentmanager oder Patent­re­cher­cheur belegt wer­den. Das Pro­gramm wie­der­holt sich zum gro­ßen Teil jähr­lich. Je nach indi­vi­du­el­lem Kennt­nis­stand und Inter­es­se kön­nen die Semi­na­re frei gewählt werden.

Was ist das Beson­de­re an der Aus­bil­dung beim PATON?

Das Ange­bot ist breit­ge­fä­chert vom Patent­recht über Patent­in­for­ma­ti­on und Recher­che bis hin zum Patent­ma­nage­ment, zu dem ja der Trans­fer, also mei­ne jet­zi­ge Auf­ga­be, gehört.

Toll fand ich die Mög­lich­keit, mei­nen Semi­nar­plan ganz indi­vi­du­ell zusam­men­zu­stel­len. Für abso­lu­te Neu­lin­ge gibt es auch Ein­stei­ger­se­mi­na­re. Die habe ich mei­nen Kom­mi­li­to­nen emp­foh­len. Da ich schon Vor­wis­sen hat­te, konn­te ich mich auf die spe­zi­el­le­ren Semi­na­re zum Patent­recht und zum Patent­ma­nage­ment kon­zen­trie­ren. Sehr wert­voll waren auch die pra­xis­be­zo­ge­nen Semi­na­re rund um die Recher­che, die von Mit­ar­bei­te­rin­nen der Recher­che­ab­tei­lung vom PATON gestal­tet wer­den. Zwar hat­te ich bereits eini­ges an Vor­wis­sen in den Berei­chen der Patent­re­cher­che durch mei­ne Arbeit in der Kanz­lei, aller­dings hal­fen und hel­fen mir auch heu­te noch die Recher­che­se­mi­na­re für Recher­chen außer­halb der Patent­li­te­ra­tur oder für Markt­ana­ly­sen in mei­nem jet­zi­gen Beruf.


In der PATON Recher­che­ab­tei­lung recher­chie­ren Patent­in­ge­nieu­re im Auf­trag in der Schutz­rechts- (Paten­te, Gebrauchs­mus­ter, Mar­ken, Designs), Fach- und Wirt­schafts­li­te­ra­tur kom­mer­zi­el­ler Online-Daten­ban­ken renom­mier­ter Hosts unter Ein­hal­tung des PIZnet-Recherchequalitätsstandards.
Eine Spe­zi­al­stre­cke stel­len Patent­sta­tis­tik und Patent­ana­ly­se dar. Aus­ge­hend von Fach­ge­biets­re­cher­chen kön­nen Mit­be­wer­ber ermit­telt, Markt- und Fir­men­ana­ly­sen durch­ge­führt, die Ent­wick­lung aus­ge­wähl­ter Fach­ge­bie­te dar­ge­stellt und somit umfas­sen­de Trend­ana­ly­sen ange­bo­ten werden.

Eben­so ist der fach­li­che Aus­tausch mit ande­ren Teil­neh­mern und den Refe­ren­ten wäh­rend der gemein­sa­men Pau­sen nicht zu unter­schät­zen. Da sich die Teil­neh­mer in der Aus­bil­dung öfter tref­fen, bil­den sich gute Netz­wer­ke und ein guter Informationsaustausch.

Für Absol­ven­ten gibt es ein Alum­ni-Tref­fen als jähr­li­chen Wei­ter­bil­dungs­tag. Wür­de ich nicht selbst wäh­rend der PATINFO an der Mes­se mit­ar­bei­ten, wür­de ich das Tref­fen ver­mut­lich regel­mä­ßi­ger besu­chen kön­nen (lacht).


Gestar­tet im Jahr 1962 und begon­nen mit 30–40 Teil­neh­mern wuchs die Ver­an­stal­tung PATINFO bis heu­te auf das Zehn­fa­che und reprä­sen­tiert damit die größ­te Tagung zur Patent- und Mar­ken­in­for­ma­ti­on in Europa.

Die meis­ten Semi­na­re wie­der­ho­len sich jähr­lich, aber es wer­den auch immer wie­der neue Semi­nar­the­men auf­ge­nom­men und die Semi­nar­in­hal­te ange­passt. Ich habe mitt­ler­wei­le eini­ge Semi­na­re zum zwei­ten Mal besucht – dabei nimmt man immer wie­der etwas mit. Das Semi­nar zum Arbeit­neh­mer­er­fin­der­recht viel­leicht sogar schon zum drit­ten Mal. Man­che die­ser Semi­na­re kann ich wirk­lich Leu­ten außer­halb des gewerb­li­chen Rechts­schut­zes ans Herz legen. Auch Tüft­ler brau­chen IP-Wissen.

Wel­che Semi­na­re haben Sie in beson­de­rer Erinnerung?

Eigent­lich alle, die über den Tel­ler­rand hin­aus­schau­en. Im Semi­nar zu TRIZ, zum sys­te­ma­ti­schen Erfin­den wur­den bei­spiels­wei­se ande­re Krea­ti­vi­täts­tech­ni­ken vor­ge­stellt und ausprobiert.

Das Semi­nar zum Arbeit­neh­mer­er­fin­der­recht ist wie erwähnt immer ein High­light für mich.

Das Wis­sen aus dem Semi­nar zu Markt- und Wett­ber­ber­ana­ly­sen kommt mir bei­spiels­wei­se zu Gute, wenn ich heu­te etwas über eine bestimm­te Fir­ma oder poten­ti­el­le Ver­wer­ter her­aus­fin­den möchte.

Ich bin froh auch in Bereich des Urhe­ber- und des Mar­ken­rechts Semi­na­re besucht zu haben, denn Fra­gen dazu tau­chen in den Gesprä­chen mit den Erfin­dern immer wie­der auf. Das Mar­ken­be­wusst­sein nimmt im Trans­fer zu und spielt für Start-ups und Grün­der eben­falls eine wich­ti­ge Rolle.

Was reizt Sie an der Arbeit als Transfermanager?

Weil ich ein neu­gie­ri­ger Mensch bin, inter­es­sie­ren mich neue Ent­wick­lun­gen und Lösun­gen. Mein jet­zi­ger Job gefällt mir unglaub­lich, weil ich schon wäh­rend des Stu­di­ums fest­ge­stellt habe, dass mir eine spe­zia­li­sier­te Tätig­keit bspw. im Labor zu „mono­ton“ gewe­sen wäre. Des­we­gen habe ich mich bewusst für den Bereich „IP Manage­ment“ entschieden.

Ich betreue ver­schie­de­ne For­scher­teams mit The­men aus den Gebie­ten Life Sci­ence, Bio­me­di­zin­tech­nik, Optik, Pho­to­nik, Bild­ver­ar­bei­tung und Mikro- und Nano­sys­tem­tech­nik. So unter­schied­lich wie die­se The­men sind, sind auch die Men­schen. Da bin ich oft Ver­mitt­ler zwi­schen den Erfin­dern, Fach­ge­biets­lei­tern, Hoch­schul­lei­tung, Pro­jekt­part­nern Patent­an­wäl­ten und poten­ti­el­len Ver­wer­tern. Die Posi­tio­nen aller zu ver­ste­hen und zu ver­mit­teln ist sehr reiz­voll, aber ohne eine fun­dier­te natur­wis­sen­schaft­lich-tech­ni­sche Aus­bil­dung und Fähig­kei­ten auf dem Gebiet des gewerb­li­chen Rechts­schut­zes nicht machbar.

Was sind Ihre wei­te­ren beruf­li­chen Ziele?

Ich wür­de ger­ne die Prü­fung für den euro­päi­schen Anwalt ange­hen oder die Patent­an­walts­prü­fung für Patent­sach­be­ar­bei­ter beim DPMA ablegen.

Zu wel­chen The­men wün­schen Sie sich wei­te­re Seminare?

Aktu­ell möch­te ich noch bes­ser wer­den, wenn es dar­um geht, Patent­an­mel­dun­gen für den Patent­an­walt vor­zu­be­rei­ten oder selbst Patent­an­mel­dun­gen zu schrei­ben. Ich habe gese­hen, dass es dazu im Sep­tem­ber ein Semi­nar gibt, „Siche­rung von Inno­va­tio­nen mit wert­vol­len Paten­ten – Vor­be­rei­tung von Patent­an­mel­dun­gen, Bear­bei­tung von Amts­be­schei­den und Patent­be­wer­tung“. Das wird beson­ders für Mit­ar­bei­ter im Trans­fer und Inno­va­ti­ons­be­auf­trag­te empfohlen.


Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu den Ange­bo­ten PATONakademie: 
www.paton.de/akademie

 

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