Hochschulen und Forschungseinrichtungen stehen zunehmend vor der Herausforderung, Transferleistungen und Kooperationsbeziehungen systematisch zu erfassen und darzustellen. Hierfür sind geeignete Indikatoren erforderlich, die eine Vielfalt unterschiedlicher Transferaktivitäten und Transferprofile abbilden und eine Profilbildung ermöglichen. Fünf Hochschulen und sechs Helmholtz-Zentren entwickeln im Transferbarometer gemeinsam ein Indikatoren-Set für Wissens- und Technologietransfer.
Aus Sicht der beteiligten Hochschulen und Forschungszentren stehen dabei drei Motivationen im Fokus:
Entwicklung einer Transfersystematik als Grundlage für ein gemeinsames Transferverständnis
Die Transfersystematik (s. Abb. 1) wurde zu Projektbeginn gemeinsam mit den beteiligten Hochschulen und Forschungseinrichtungen entwickelt. Sie spiegelt das Transferverständnis sowie die Bandbreite möglicher Aktivitäten und Formate in definierten Transferfeldern wider. Neben einem wirtschafts- und technologienahen Transfer umfasst die Transfersystematik auch Ausprägungen eines erweiterten Transfers. Mit den institutionellen Voraussetzungen werden zudem Ausgangs- und Gelingensbedingungen für die Entwicklung einer Transfer- und Kooperationskultur mit in den Blick genommen. Die Transfersystematik ermöglicht es Hochschulen und Forschungseinrichtungen, ihre verschiedenen institutionellen Transferprofile zu reflektieren und diese als Ausgangspunkt für die Entwicklung einer geeigneten Indikatorik und Profilierung zu nutzen.
Abbildung 1: Transfersystematik, Arbeitsstand Juni 2021
Transferfeldspezifische Entwicklung von Kernindikatoren und optionalen Indikatoren
Auf dieser Grundlage wurde anschließend je Transferfeld ein Indikatoren-Set mit Kernindikatoren und optionalen Indikatoren entwickelt. Kernindikatoren weisen eine hohe Relevanz, Verständlichkeit und Aussagekraft auf und versprechen eine gute Verbreitung und Datenverfügbarkeit in Wissenschaftsorganisationen. Sie wurden im gemeinsamen Abstimmungsprozess der beteiligten Institutionen als besonders relevant und besonders praxistauglich für die Beschreibung der Kernaktivitäten innerhalb der jeweiligen Transferfelder eingestuft.
Die optionalen Indikatoren gehen demgegenüber stärker in die Detailbetrachtung. Sie ermöglichen eine Messung von Entwicklungen und Erfolgen bezogen auf die Zielsetzung der jeweiligen Institution in ausgewählten Transferfeldern. Ziel ist es, Hochschulen und Forschungseinrichtungen ein Set an standardisierten und erprobten Indikatoren zur Verfügung zu stellen, damit diese ihr Transferhandeln profilspezifisch erfassen und strategisch weiterentwickeln können.
Praktische Erprobung zur Validierung des Indikatoren-Sets
Die Kern-Indikatoren und optionalen Indikatoren werden aktuell von den am Transferbarometer beteiligten Hochschulen und Helmholtz-Zentren in einer Erprobungsphase getestet. Am Ende entsteht ein durch die Einrichtungen erprobtes und konsolidiertes Set an Kernindikatoren und optionalen Indikatoren für Hochschulen und Forschungseinrichtungen. An dieser praktischen Erprobung nehmen auch Mitglieder des Arbeitskreises Indikatorik der TransferAllianz teil, die an der Erarbeitung des White Papers beteiligt waren. Die Auswertung der zweiten Erprobungsphase erfolgt im September. Im November werden die Ergebnisse des Transferbarometers zusammen mit zentralen Erfahrungen und Lessons Learned vorgestellt und dem Hochschul- und Wissenschaftssystem in geeigneter Form zugänglich gemacht.
Weitere Informationen zum Transferbarometer finden sich unter: https://www.stifterverband.org/transferbarometer
Bei Fragen und Anregungen zum Transferbarometer steht Ihnen Herr Cornels Lehmann-Brauns sehr gerne zu Verfügung (cornels.lehmann-brauns@stifterverband.de)