Als das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Forschungsprojekt „TTO-Alumni – Aufbau und Erprobung von Alumni-Netzwerken für Bewertungs- und Verwertungsprozesse im wissenschaftsnahen Technologietransfer“ im Herbst 2016 am HZDR startete, gab es kein Netzwerk und keine Aktivitäten für und mit Alumni. Bis dato spielte das Kontakthalten zu Wissenschaftler*innen und Mitarbeiter*innen, die das Forschungszentrum verlassen, keine große Rolle. Die Transferabteilung begann bei Null mit der Alumni-Arbeit. Das Projekt war damit auch ein großer Gewinn und Chance für das HZDR, etwas Neues aufzubauen. Andererseits musste zunächst viel Überzeugungsarbeit intern geleistet werden, da vor allem die Personalabteilung mit ins Boot für den Aufbau des Alumni-Netzwerkes geholt werden musste.
Am Ende des Projektes, nach knapp viereinhalb Jahren, kann die Aufbauarbeit als gelungen bezeichnet werden. Es sind inzwischen über 600 Personen im Netzwerk registriert, jeden Monat kommen zwischen fünf und zehn neue Alumni dazu. Doch bis es mit dem Alumni-Netzwerk richtig losgehen konnte, brauchte es über ein Jahr, die für Literaturstudium, Recherche und Erstellen eines Konzeptes verwendet wurde. Es wurde ein Interviewleitfaden erarbeitet und Leitfadengespräche mit Ehemaligen, vor allem Doktoranden und Postdocs geführt. Dabei ging es besonders darum, zu erfahren, in welcher Weise sich die Alumni selbst vorstellen können, in dem neuen Netzwerk mitzuwirken.
Nach den Interviews wurde gemeinsam mit der Personalabteilung ein Verfahren etabliert, damit Mitarbeiter*innen, die das HZDR verlassen, die Möglichkeit bekommen, sich für das Alumni-Netzwerk zu registrieren. Auf dem Laufzettel vor dem Verlassen wurde ein Besuch in der Transferabteilung als verpflichtende Station eingeführt. Die Alumni-Betreuerin im Transferoffice interviewte alle Personen, wie und wohin sie das Forschungszentrum verlassen und ob sowie auf welche Weise sie in Verbindung bleiben möchten. Eigentlich jede und jeder, die oder der zu diesem abschließenden Gespräch kam, hinterließ auch seine Kontaktdaten für das Alumni-Netzwerk. Nach anderthalb Jahren dieser Abschluss-Gespräche wurde das Verfahren u.a. aus Zeitgründen im Frühjahr 2019 auf eine Online-Registrierung umgestellt.
Außerdem wurde ein Konzept erstellt, welche Transfer-Aktivitäten mit Alumni-Beteiligung pilothaft ins Leben gerufen und ausprobiert werden. Nun fehlte es noch an einem Key Visual, also einem ansprechenden Design, mit dem das Alumni-Netzwerk sichtbar in Erscheinung treten und das für Marketingzwecke zum Einsatz kommen konnte. Dieses lieferte eine Grafikerin – und damit konnte es ab Ende 2017 mit Veranstaltungen und der Ansprache des noch kleinen Netzwerkes losgehen.
Die Alumni-Transfer-Abteilung konzentrierte sich auf wenige und dafür in regelmäßigen Abständen wiederkehrende Formate. In der Corona-Zeit kamen online-Formate hinzu und damit ergab sich auch die Chance, Alumni von weiter weg zu aktivieren und einzubinden. Aus Marketingsicht wichtig war dabei auch, dass die Formate einen griffigen Titel haben, der Interesse weckt. „Alumni Talk“, „Business & Beer“ und „Transfer After Work“ – mit diesen Angeboten ging es 2018 los. Wohlgemerkt, zwei Jahre Vorbereitungsarbeit waren bis dahin vergangen. Denn was bringen die besten Angebote, wenn es noch keine Kontakte gibt und das Netzwerk noch gar nicht bekannt ist? Wenig. Die Erfahrung, die wir als HZDR deshalb gern mit anderen außeruniversitären Forschungseinrichtungen teilen möchten, die auch bei null anfangen: Nehmt euch Zeit und Ressourcen für Marketing, ein Corporate Design und dem Etablieren eines für alle praktikablen Registrierungsverfahrens. Sprecht abteilungsübergreifend in eurer Einrichtung über die ersten Schritte und erstellt gemeinsam ein Konzept. Vor allem die Personalabteilung und die Öffentlichkeitsarbeit müssen mitziehen, sonst funktioniert es nicht. Erst dann machen im nächsten Schritt Formate und Angebote Sinn.